(ahof) 11 Radrennen in 12 Tagen und dazu noch rund 5000 Reisekilometer sind das Ergebnis einer Vorbereitungsmaßnahme auf die paralympischen Spiele in Peking von Natalie Simanowski.
Auf dem Plan des Bundestrainers stand nach einem relativ langen Block mit reduziertem Training wegen einer Verletzung am Beginn der Maßnahme die Teilnahme an einem 4-Etappenrennen im spanischen Bilbao. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr als alle Etappen im Dauerregen gefahren werden mussten, herrschten in diesem Jahr dort bereits Temperaturen von rund 35 Grad, was sich besonders bei den beiden Straßenrennen und dem Bergzeitfahren bemerkbar machte. Das internationale Starterfeld war in diesem Jahr bereits auf rund 100 Rennfahrer angestiegen, wobei sich auch zahlreiche Medaillenanwärter aus anderen Ländern darunter befanden. In der Gesamtwertung der Rundfahrt belegt Frau Simanowski Rang 2 hinter einer in der Behindertenklasse LC 1 startenden Sportlerin aus England.
Im Anschluss daran ging es per Flugzeug sofort weiter nach Manchester / Großbritannien. Dort stand nach 3 Tagen der jährlich ausgetragene Paralympic-World-Cup des Internationalen Paralympischen Comitee auf dem Startplan. Die Wettbewerbe wurden ausschließlich auf der Bahn ausgetragen. Da es bei den Wettbewerben wieder um wichtige Punkte für den Weltcup ging, waren alle Nationen mit ihren Spitzensportlern vertreten.
Bereits am 1. Tag der Veranstaltung sorgte die Top-Sportlerin für eine Überraschung als sie mit der Zeit von 44,73 Sekunden den aktuellen Weltrekord im 500 Zeitfahren unterboten hat. Wegen fehlender Dopingkontrollen kann der Rekord jedoch nicht gewertet werden. Am nächsten Tag ging es dann über 3000 m in der Verfolgungsdisziplin. Mit neuem Material ausgestattet legte die in der Behinderungsklasse LC 3 startende RSG-Sportlerin in der Qualifikation eine Zeit von 4:16,48 Minuten vor, was einen neuen Weltrekord bedeutet. Im Finale holte sie dann nach knapp 900 Meter ihre größte Konkurrentin in Peking, die Chinesin Tang Qi, ein. Da an diesem Tag offizielle Dopingkontrollen stattfanden, ist die schnelle Kinderkrankenschwester damit wiederum Inhaberin des Weltrekords.
Im Anschluss an diese Wettkämpfe ging es mit dem Auto weiter nach Newport/Wales, da dort ebenfalls ein großes Bahnmeeting der Behinderten-Radsportler auf dem Programm stand. Wegen der günstigen zeitlichen Lage der Wettkämpfe waren dort ebenfalls alle Nationen mit ihren Topsportlern vertreten. Auf dem Programm stand dort ein Omnium aus den Disziplinen 200 m, 500 m und 3000 m Zeitfahren. Im Rahmen der Wettkämpfe unterbot die Weltrekordlerin ihre eigene Bestzeit um 3 Sekunden auf 4:13,48 Minuten und auch die 200 m Weltrekordzeit wurde von ihr unterboten. Da es jedoch wiederum keinerlei Dopingkontrollen gab, ist die Anerkennung der gefahrenen Zeiten als Weltrekord nicht möglich.
Nach einer kurzen Pause geht es diese Woche bereits wieder weiter nach Büttgen in Nordrhein Westfalen. Dort stehen die Deutschen Bahnmeisterschaften auf dem Plan.